Der Wels - ein Großmaul - wird Fisch des Jahres 2018
Die Wahl ist entschieden!
Der Wels – ein Großmaul – wird Fisch des Jahres 2018
Von insgesamt 553 auf „fisch-des-jahres.info“ abgegebenen Stimmen entfielen 32 % auf den Wels, 31 % auf den Edelkrebs, 25 % auf die Barbe, 7 % auf den Schneider und 5 % auf die Hasel. Ein äußerst spannendes Rennen, denn vier Stimmen mehr für den Wels waren wahlentscheidend.
Mit der Ernennung zum Fisch des Jahres möchten die Fischereiorganisationen Österreichs unter Mitwirkung des Bundesamtes für Wasserwirtschaft (Scharfling) die jeweilige Art und dessen Lebensraum ins allgemeine Bewusstsein bringen. Nebst der traditionellen fischereilichen Bedeutung soll vor allem auf die aktuelle Bedrohung der Art und auf die Gefährdung seines Lebensraums hingewiesen werden.
Der Wels ist Symbol für eine veränderte Wasserwelt. Einerseits sind die Bestände teilweise, v.a. aber durch Besatz- und Erhaltungsmaßnahmen der Fischerei, stabil. Das hängt auch damit zusammen, dass er an Wasserqualität und Sauerstoffgehalt geringe Ansprüche stellt und auch in Stauräumen bestens zurechtkommt. Das natürliche Eigenaufkommen ist jedoch durch verloren gegangene Laichplätze gefährdet. Die notwendigen Flachwasserzonen werden durch Regulierungen und Wehre vielerorts zerstört. Zusätzlich beinträchtigen Badebetrieb und Wellenschlag (in der Donau) den Bruterfolg.
Daher ist es umso wichtiger, sich für den Erhalt und Schutz der Wasserlebensräume einzusetzen. Unsere Petition an die zuständigen Ministerien zeigte noch nicht die erhoffte Wirkung. Mit Nichtstun bzw. Verzögern gefährden wir unseren Planeten. Vor allem im Süßwasser lebende Arten sind extrem gefährdet, so haben sich die Populationen zwischen 1970 und 2012 um insgesamt 81 % verkleinert. (vlg. Living Planet Index 2016). Es liegt an uns, diese Entwicklung zu stoppen. Hier sehen wir die nächste Bundesregierung gefordert und werden diese unerlässlich zum Fischartenerhalt und Gewässerschutz drängen.
Nähere Informationen zum „Fisch des Jahres 2018“
Text: Sonja Behr
Bild: Wolfgang Pölzer